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Unsere Geschichte
1814 bis heute
Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bis etwa in die revolutionären vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden in vielen Städten und Dörfern des österreichischen Kaiserreichs, Schützenorganisationen, Bürgerkorps oder andere Waffen tragende bürgerliche Milizen gebildet.
1814
1814 war es in Pichl soweit: Das privilegierte, uniformierte Schützenkorps Pichl wurde gegründet. Da die Armee in Uniformierung, Dienstreglement und vor allem in musikalischer Hinsicht als Vorbild galt, wurde eine bescheidene Musikkapelle eingegliedert. Das Jahr 1814 wird daher als Gründungsakt in Anspruch genommen.

1886
Im August 1886 löste sich die Musikkapelle vom Schützenkorps und gründete einen eigenen Musikverein. Die Uniform wurde beibehalten, als äußeres Zeichen trugen jedoch ab sofort die Musikanten weiße Federbuschen. Als Kapellmeister aus den Anfängen ist uns nur mehr der Schulmeister Josef Pilat, Pichl 18 bekannt. Bei den ersten fotografischen Aufnahmen tritt schon der Schulmeister Josef Aigmüller als musikalischer Leiter hervor. Er war bis ca. 1921 Kapellmeister und noch heute zählen einige Trauermärsche aus seiner Feder zu unserem Repertoire.
1922
Die erste große Konzertreise führte den Musikverein 1922 zu einem so genannten Preisspiel nach Saalfelden/ Salzburg-Land. Unter 30 Kapellen konnte Pichl den hervorragenden dritten Platz erreichen.
Die Chronik berichtet dabei von einem heiteren Ereignis:
Das Gesamtspiel der 30 Kapellen leitete ein Musikdirektor aus Salzburg. Er stand dabei auf einem Gartentisch. Beim ersten Soloschlag der Pauken brach das ominöse Dirigentenpult zusammen – der Musikdirektor verschwand in der Versenkung und ward nicht mehr gesehen.
1930er
In der Zwischenkriegszeit bestehen engste Verbindungen zwischen Musik, Theatergruppe und Kirchenchor. In diesem Rahmen wird auch Streichmusik gepflegt, da für das im Inventar vorhandene Cello und die Violinen des Öfteren Saiten gekauft werden. Ein Großteil des Notenmaterials wird händisch erstellt. Beim Waldfest des Löschzugs Sulzbach (19.07.1939) nimmt die Musik noch in voller Stärke teil. In den Kriegsiahren sinken die Aktivitäten auf ein Minimum. Obwohl politisch unerwünscht, spielen die Musiker, allerdings als Privatpersonen, bei kirchlichen Anlässen.
1940er
Ende der 40-iger Jahre wird Herr Gartenlechner Friedrich zum Obmann gewählt. Ihm gelingt es durch eine Reihe von Veranstaltungen den Musikverein wieder auf eine finanzielle Basis zu stellen. (Parkfeste im Schloß Etzelsdorf, Faschingsumzug, Silvesterkonzerte). Dadurch kann 1950, Herrn Hochmayr -Schalbach, der Auftrag erteilt werden, die schwarze Uniform zu schneidern.
1953-1956
1953 übernimmt Johann Augeneder die Obmannstelle. Seine erste große Aufgabe ist die Umstellung von der üblichen hohen Stimmung auf die Normalstimmung . Alle Instrumente mußten deshalb 1956 mit einem Kostenaufwand von 57.830,- ausgetauscht werden. Das gewaltige Finanzierungsproblem wurde wiederum durch verschiedene Veranstaltungen gelöst.
Im selben Jahr wechselte die musikalische Leitung von Hochhauser Rudolf auf Muckenhuber Friedrich über. In seiner nun folgenden 23-jährigen Tätigkeit bildet er, so wie schon sein Vorgänger, einen Großteil des Nachwuchses selbst aus. Die Heranbildung von Jungmusikern wird aber auch von Fischer Josef, Hochhauser Rudolf und Huspek Johann übernommen.
Kapellmeister Muckenhuber kann durch seine Teilnahme an den Konzertwertungsspielen auf eine Reihe schöner Erfolge zurückblicken.

1960er
Nach fünfzehnjähriger Tragdauer hatte die schwarze Uniform ausgedient. Unter Obmann Augeneder wurde 1965 eine schneidige – zweireihige Uniform, in dunklem Blau, bei Schneidermeister Spilauer in Auftrag gegeben.
Das Probelokal der Musikkapelle wurde im Laufe der Zeit sehr oft gewechselt. Jahrzehntelang wurden die Musikproben im Gasthaus Kirchberger abgehalten. Es folgte die alte Schule. Als dort die Klassen für die Hauptschule benötigt werden, ist bei Kürner, in Pichl 17 ein Probelokal eingerichtet worden. Es folgen das ,,Faustinhaus“ und wieder die alte Schule.
1972
Die Entscheidung für einen gemeinsamen Feuerwehrzeughaus- und Musikheimbau wird 1972 getroffen. Zwei Jahre später konnte das Musikheim feierlich eröffnet werden.
Als eine der treibenden Kräfte ist neben Obmann Augeneder vor allem Josef Kürner zu erwähnen.
1979
Herr Augeneder legte 1979 aus Altersgründen die Obmannstelle zurück. In seine Fußstapfen tritt für weitere 8 Jahre Johann Friedl. Er konnte uns in kürzester Zeit Auftritte bei den Bad Schallerbacher Kurkonzerten vermitteln. Unter Johann Friedl wurden die Musikanten nicht nur mit einer Lederhosentracht ausstafiert, sondern es wurde auch der Musikheimanbau realisiert. In seine Tätigkeit als Obmann fällt aber auch der Beginn der traditionellen Hoffeste beim Bauernbinder.
1987
In den Jahren von 1987 bis 1995 leitete Herr Mader Josef die Geschicke des Musikvereines als Obmann mit großem Engagement.
1995
1995 legte Mader Josef seine Funktion als Obmann zurück und Karl Obermair übernahm für drei Perioden (12 Jahre) das Amt. Seit dieser Zeit, wird die Jugendarbeit im Musikverein sehr aktiv betrieben. Die Gründung des Jugendblasorchesters Pichl-Kematen im Jahr 1997 zeigt das auf sehr eindrucksvolle Weise.
2000
Die musikalische Entwicklung des Vereins wurde im Jahr 2000 durch die Verleihung der Prof. Franz-Kinzl Medaille durch die OÖ Landesregierung gewürdigt. Im Jahr 2008 übergab Kapellmeister Fritz Wieser nach 30 erfolgreichen Jahren dieses Amt an die beiden Kapellmeisterinnen Katrin Wieser und Juliane Seemann die seither seine musikalische Arbeit fortsetzen.
2007
Im Jahr 2007 schrieb der MV Pichl mit der Wahl der ersten Obfrau des Vereines (und auf Bezirksebene) Geschichte. Martina Hipfl trat im Februar die Nachfolge von Karl Obermair an.
2009-2012
Einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte stellt das Jahr 2009 dar. Nach über 10-jähriger Vorbereitungszeit wurde endlich der Grundstein für den Bau des neuen Musikheimes gelegt, dass im Herbst 2011 bezogen werden kann. Der Musikverein Pichl war 2009 Preisträger beim Blasmusikpreis des OÖ Blasmusikverbandes. 2010 wurde der Musikverein mit dem Prof. Rudolf Zeman-Preis ausgezeichnet. Diese ist die höchste Auszeichnung die die OÖ. Landesregierung für wiederholt ausgezeichnete Leistungen bei Wertungsspielen vergibt.
Der Musikverein Pichl war 2009 Preisträger beim Blasmusikpreis des OÖ Blasmusikverbandes. 2010 wurde der Musikverein mit dem Prof. Rudolf Zeman-Preis ausgezeichnet. Diese ist die höchste Auszeichnung die die OÖ. Landesregierung für wiederholt ausgezeichnete Leistungen bei Wertungsspielen vergibt.
Im Jahr 2009 gab es aber noch einen weiteren Höhepunkt. Nach über 10-jähriger Vorbereitungszeit wurde endlich der Grundstein für den Bau des neuen Musikheimes gelegt, dass 2012 bezogen und mit einem dreitägigen Musikfest eingeweiht wurde.

2014
Wiederholt Grund zum Feiern gab es dann im Jahr 2014, als das 200 jährige Bestandsjubiläum anstand. Der Musikverein Pichl richtete in diesem Jahr unter Obmann Peter Keuschnigg das Bezirksmusikfest des Bezirkes Wels aus.
2016
Bereits zum vierten Mal in Folge wurde dem Pichler Musikverein im Jahr 2016 vom Land Oberösterreich eine Ehrung für 5 Jahre ununterbrochene Teilnahme an Konzert- und Marschwertungen überreicht.

2019
Im Jahr 2019 wurde die Funktion des Obmanns nicht an einen, sondern gleich an zwei Herren vergeben. Stefan Felbermair und Richard Schmickl bilden von nun an die gleichrangige Obmännerspitze.
2024
Anlässlich des 210-jährigen Vereinsjubliäums veranstaltete der Musikverein 2024 ein dreitägiges Musikfest. Den Auftakt am Freitag bildeten die Wüddudler und anschließend die steirische Band „Die Lauser“. Im Rahmen des Festakts am Samstag zogen die Mitglieder des Musikvereins gemeinsam mit 12 Gastkapellen und über 450 Musikern aus den Bezirken Wels-Land und Grieskirchen ins Festzelt ein. Mit musikalischer Unterhaltung der Damberg Lumpen wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Bei klarem Himmel und Sonnenschein wurde am Sonntag ein Oldtimertreffen abgehalten. Zahlreiche Autos, Traktoren und Motorräder waren zu bestaunen. Im Zelt unterhielt der Musikverein Gaspoltshofen die Frühshoppen-Besucher. Auch das Jugendblasorchester Pichl-Kematen gab einige ihrer Musikstücke zum Besten.





